Juno-Zeit der Brache und der Feste

Liebe Freunde des Weingutes Karl Friedrich Aust,

nun ist alles da in voller Pracht und der Frühling macht sich bald davon, damit der heiße Sommer kommen kann. In der Landwirtschaft sind die kommenden Monate von großer Bedeutung und vor allem, ob es genug regnen wird, aber eben auch nicht zu viel. Schaut man in die alten Wetterkalender und liest man die Bauernweisheiten, war das schon immer ein Thema. Der Juni selbst ist nach der römischen Göttin Juno benannt, der Gattin des Göttervaters Jupiter. So haben alle Namen und Datumsbezeichnungen, mit den wir Tag und Jahr planen, ihre Herkunft. Julius Cäsar bleibt uns bis heute im Juli erhalten, und sein Nachfolger im Augustus im August. Einige wollten sich auch gern verewigen, so hieß unter Nero der Juni also Germanicus und ein Anderer versuchte es mit Aelius. Alsbald aber wurde jeweils nach deren Ende der Monat wieder umbenannt. Alt-Deutsch sprach man auch vom Brachet, da es in der Felderwirtschaft die Brachzeit war. Dazu gesellen sich unsere Wochentage, beginnend mit dem Sonntag welcher nach der Sonne benannt ist und dem Montag, das kann jeder leicht erraten. Manche Abwandlungen machen es nicht leicht und sind anderer Sprachen besser erkennbar, wie Saturday für den Saturn usw.

All unsere Zeit ist also mit festen Bezeichnungen verbunden, die uns helfen sollen, zu Planen um bewusst unsere Arbeit zu tun. So sagt auch dieses Sprichwort: „Wenn St. Barnabas bringt Regen, gibt´s reichen Traubensegen.“

Gestern im Weinberg tröpfelte es am Abend ganz leicht auf das Dach des kleinen Weinberghäuschens, wir dürfen also gespannt bleiben. Im Weinberg haben wir gerade viel zu tun. Die Weinreben sind in der Lage, an nur einem Tag bis zu 5 cm zu wachsen. Kommt man also eine Woche später in einen Weinberg beginnt die Arbeit des „Heftens“ von neuem.
Unsere Rebenpflanzung auf den steilen Terrassen haben wir inzwischen auch abgeschlossen. Dazu waren wir nochmal mit allen Mitarbeitern, auch aus Büro und Restaurant, auf dem Weinberg. Es war ein herrlicher Tag, wenn auch anstrengend.

Im Weinkeller beginnen wir nun, die 2te Füllung für den August vor zu bereiten. Die Hefe liegt ja seit der Gärung im vergangenem Jahr, und nach einem groben Abstich, nun als Feinhefe immer noch in den Weintanks. Weine, die so lange auf der Feinhefe reifen konnten, sind immer etwas Besonderes. Sie brauchen im Glas etwas länger aber haben den Zauber, kontinuierlich ihren Genuss zu entfalten. Man mag gar nicht aufhören, am Glas zu riechen. Der Wein, bei dem mir das, wovon ich schreibe, am besten gelungen ist, wurde als 2015 Riesling Goldener Wagen auf die Flasche gefüllt. Er gehört zu unseren Premiumweinen und ist meine beste Empfehlung in dieser Richtung. Sehr erfreut bin ich auch über unseren 2014 Weißburgundersekt. Er hat sich so fein entwickelt, dass wir ständig Lob von den Gästen dafür bekommen. Wir haben einen anstrengenden Beruf, aber die Dankbarkeit der Gäste ist dann auch ein besonderer Genuss.

Immer öfter wird ja mit dem neuen, frischen Jahrgang geworben. Das geschieht zum Teil auch über die Grundausrichtung der Wein-Medien und deren Werbeanzeigen. Wir wollen uns aber ganz bewusst treu bleiben und werden weiterhin den kräftigen Weinen Zeit zur Reife lassen und später abfüllen.

Neben all der Arbeit wollen wir den Frühling noch so lang feiern wie er da ist. Es ist die Zeit der Rosen und man spricht vom Rosenmonat.


Dazu passt unser Fest, dass am kommenden Samstag stattfinden wird. Wir haben ja unsere „Buchlese“ mit einem Gartenfest zusammengelegt. Vieles ist schon vorbereitet.


Zum schönen Sims am Weinberg gibt es nun ein feines Geländer an der Treppe hinauf, dass man sich auch hochtraut. Viele kleine Sitzplätze im Garten sind fein zurechtgemacht und wir freuen uns auf Ihren / euren Besuch.

Viele Grüße vom Weingut
Ihr
Karl Friedrich Aust