Personen

Karl Friedrich Aust

Wein und Stein – das Lebendige und das Dauerhafte – diese zwei Wesensarten sind nur scheinbar gegensätzlich. In ihrem Zusammengehen liegt ein Geheimnis für ein gelingendes Werk, wie Winzer Karl Friedrich Aust schon im Kindesalter gelernt hat. Den Vater, Zwingerbaumeister Hans Ulrich Aust (1942-92), dem nicht nur viel für den Wiederaufbau des Dresdner Zwingers, sondern auch der Erhalt des Meinholdschen Turmhauses – dem Sitz des heutigen Weinguts – zu danken ist, hat der kleine Karl Friedrich schon in frühester Kindheit beobachtet, wie er im Weinberg arbeitete.

Die Arbeit in den Weinbergterrassen gefiel Karl Friedrich, so schwer sie auch war und bis heute geblieben ist. Spitzenweine werden dort durch großen Einsatz gewonnen und nur der gelegentliche Blick ins Elbtal und das im Weinkeller erzielte Ergebnis belohnen für die Mühen. Etwa 110 Liter Wein wurden damals im Meinholdschen Turmhaus verarbeitet.

Kaum elfjährig bekam Karl Friedrich seine erste Weinbergterrasse, 74 Rebstöcke der Sorte Müller-Thurgau, überantwortet. Die Verantwortung wuchs schnell an: 1992 starb der Vater viel zu jung, Karl Friedrich übernahm gemeinsam mit Mutter Cordelia Elisabeth, einer Restauratorin, und den Geschwistern Hans Philipp (Kunstschmied) und Cordelia Friederike (Grafikerin und Malerin) die Pflege des Weinbergs und des denkmalgeschützten Hofs. 1993 brachte er den ersten eigenen Jahrgang in den Keller. 1996 übernahm er die Verantwortung für den elterlichen Weinberg ganz, kaufte ein Jahr später 0,2 Hektar Rebfläche hinzu. Insgesamt bewirtschaftet er heute über 5 Hektar Rebfläche.

In dieser Zeit absolvierte er eine Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer am Kölner Dom, wo sein Gesellenstück, ein Teil von einem Strebebogen, verbaut ist. Es folgten eine Anstellung als Steinmetz in Dresden und bei Georg Prinz zur Lippe in Schloss Proschwitz.

Die Liebe zum Wein wurde stärker: 2002 baute Karl Friedrich Aust das nach ihm benannte Weingut auf, zu dem seit 2003 auch der Verarbeitungsbetrieb „Weinhaus Karl Friedrich Aust“ gehört. 2006 eröffnete er das zum Weingut gehörende Restaurant „Weinhaus Aust“ in zuvor sanierten Räumen. Nach 2008 erfolgreich bestandener Prüfung zum Winzergesellen stellte Karl Friedrich Aust im selben Jahr das erste Mal Mitarbeiter an und schloss ein Jahr später den ersten Lehrlingsvertrag. Heute Arbeiten im Weingut Karl Friedrich Aust 4 Mitarbeiter und 2 Auszubildende.

Wie viele Winzer auch, versteht es Karl Friedrich Aust, nach getaner Arbeit zu feiern – gern auch mit Freunden. 2004 lud er das erste Mal zum Hoftheaterfest ins Weingut, wo jährlich auch ein beliebter Weihnachtsmarkt stattfindet. Auch die mehrfach in Radebeul ausgetragenen Weltmeisterschaften im Korkenweitwurf wurde in Zusammenarbeit mit dem Sommelier Silvio Nitzsche aus der Taufe gehoben. An solchen Tagen steht nicht die Arbeit sondern das Fest im Vordergrund. Riesling sowie Weiß- und Spätburgunder sind die Lieblingsweine des Karl Friedrich Aust.

Karl Friedrich Aust

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