„Tag des offenen DENKMALs- Wert-VOLL UNBEZAHLBAR oder unersetzlich?“


14.09.2025
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11:00 Uhr
bis 19:00 Uhr

Weingut Aust - Weinbergstr. 10, 01445 Radebeul
Weingut Karl Friedrich Aust Weinbergstr. 10, 01445 Radebeul Saxony 01445
Liebe Gäste,
unter dem 2025er Motto verbirgit sich ein weites, interessantes Feld.
Wir freuen uns, an diesem Tag unsere Tore für Sie zu öffnen und dieses Motto auf unsere Art zu interpretieren- auf jeden Fall „Mit Hang zur Lebensfreude“.
Näheres zu einer geplanten Führung erfahren Sie noch. Unser Weingarten mit Wein und Kulinarischem hat an diesem Tag für Sie geöffnet.
1993 wurde erstmals der Tag des offenen Denkmals ins Leben gerufen und bundesweit öffneten schon zum Start 3.500 Denkmale. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz erschuf so ein besonderes Netzwerk an Denkmalengagierten bundesweit, das bis heute jährlich wächst und sich weiterentwickelt. Seit 1999 steht das größte Kulturevent Deutschlands unter einem jährlich wechselnden Motto. Diese Leitthemen dienen den Veranstaltenden als Impulse und Denkanstöße für ihre Events zum Tag des offenen Denkmals.

Motto 2025: Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?
Was sind uns unsere Denkmale wert?

„Weil Sie es sich wert sind.“ wirbt ein großer Kosmetikhersteller seit Jahrzehnten für seine Pflegeserie. Millionen Menschen sind es sich wert, Gedanken, Zeit und Geld in Schönheitspflege zu investieren, ein boomendes Geschäft für das persönliche Wohlbefinden.

Wer die gleichen Ressourcen in seine vier Wände investiert, mag nach vollendeter Arbeit das gleiche Glücksgefühl spüren. Was wir diesen Menschen und ihren Denkmalen nicht ansehen: die Suche nach Experten und Handwerkern, passenden Materialien, Vorbildern, die körperliche Arbeit, die gerunzelte Stirn, das lobende Wort. Sie stehen in keiner Bilanz und in keinem Steuerbescheid. Und doch machen sie einen Bau unersetzlich, fließen in das Endergebnis ein, werden von den Eigentümern erinnert.

„Messbar“ ist der materielle Wert eines Denkmals. Er setzt sich zusammen aus schwankenden Materialkosten, zahlreichen Arbeitsstunden fachkundiger Experten oder der im Denkmal enthaltenen sog. grauen Energie, also aller Energie von Mensch und Maschine, die bereits in dessen Erbauung hineingeflossen ist. Doch selbst was monetär niedrig bemessen ist, kann zur unbezahlbaren Pracht werden, zum unverkäuflichen Allgemeingut.

Ein Gedankenspiel

Auf eine Weise wird aus dem Meter Zedernholz mal eine billige, mal eine kostspielige Wandvertäfelung. Auf eine andere Weise reicht schon ein Splitter aus, um dieses Holz unbezahlbar zu machen. Kennen Sie etwa die Reliquien des Kreuzes Jesus, die in der ganzen Welt verteilt sind?

Komplettieren aussterbende Experten mit ihrer Handwerkskunst vertäfelte Räume, in denen Könige speisten, geht das Herz eines jeden Historikers auf. Doch wird der Wert dadurch gesteigert? Brandschützer, Verfechter der Originalsubstanz oder die Menschen, die in diesem Gebäude heute leben, haben hierzu unterschiedliche Ansätze und Meinungen.

Das Image von Denkmalschutz und Denkmalpflege leidet, dieser sei teuer, kompliziert, oder willkürlich. Bewertungstexte, Auflagen und Vorlagen sind Begrifflichkeiten, die das Bild in der Öffentlichkeit prägen. Doch wozu genau braucht es den Denkmalschutz? Wer stellt ein Denkmal unter Schutz und warum? Was verbirgt sich hinter Materialverträglichkeit, Zeugniswert und Substanzerhalt? Und warum ist das wichtig für uns?



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