Ein Versprechen ist eingelöst!

Die Schonfrist für die Jungweine im Weinkeller ist vorbei. Die Weine, welche wir im April auf die Flaschen füllen werden, verkosten wir zur Zeit ganz genau. Ist der Wein erstmal in der Flasche soll er ja auch fertig sein.

Die Weine des Jahrgangs 2016 zeigen sich herrlich Fruchtig und es ist meinem Empfinden nach eine Neuauflage des grandiosen 2015 Jahrgangs. Zunächst werden aber erst einmal bei uns nur die „zeitigen Sorten“ im April auf die Flasche gefüllt. Dies sind dann Weine wie der bekannte Bacchus, unser Müller-Thurgau, der Cuvée aus Weiß- und Grauburgunder sowie unser Genussmensch.

Wein braucht auch im Keller Zeit zur Reife, die Hefe hat darauf, auch nachdem mit der Vergärung der Weine ihre Arbeit bereits geleistet hat einige wichtige Aufgaben. Je länger ein Wein auf der „Feinhefe“ liegt, desto schmelziger wird er sich später im Glas präsentieren. Alles, was der Winzer tun muss ist Warten können.
Im Mai gibt es dann eine öffentliche Jungweinprobe bei uns auf dem Weingut, auf die ich jetzt schon hinweisen möchte. Verkostet werden da nicht nur die jungen Weine und Fassproben, sondern wir öffnen auch die älteren Jahrgänge. Ein Glas Wein Ihrer Wahl zu genießen, bei gutem Essen und bei einer Unterhaltung im Garten unseres Weingutes zu sitzen, das ist unsere Jungweinprobe am 13.Mai 2017. Bitte unbedingt vorreservieren, die Kartenanzahl ist begrenzt!

Weshalb aber nun meine Überschrift „Eine Versprechen ist eingelöst“?

Mit Freude habe ich bei den vielen Weinführungen im Sommer die Sanierung unser Weinbergterrassen vorgestellt. Welche Arbeit es ist, da oben bei jedem Wetter, die Steine aufeinander zu setzen. Ich habe nicht übertrieben, als ich erzählte, dass aber nach so einer Sanierung die Arbeit nicht vorbei ist. Erst dann beginnt die richtige Arbeit für uns Winzer. Denn ganz da oben in den steilen Terrassen zu arbeiten, ist eine ganz eigene Herausforderung. Die Aussicht von dem Weinberg ist wundervoll, aber es bedarf auch noch weiterer Motivation, um die Steillanlage mit so viel Aufwand zu bearbeiten.  Aus diesem Grund habe ich bei den Weinführungen auch erzählt, dass ich meine Winzer und Mitarbeiter in die Rebsortenauswahl für die künftige Bepflanzung der Weinberge mit einbeziehen werde und wir demokratisch abstimmen werden!

Aber ich muss zugeben: Ein bisschen besorgt war ich schon! Was, wenn ich überstimmt werde? Und welche Rebsorte möchte eigentlich ich selbst dort am liebsten haben? Also habe ich mich gut vorbereitet. Ich habe mir Gedanken gemacht, was diesen Weinberg am Goldenem Wagen neben neben seinem guten Ruf – „beste Weinlage Sachsens“ – wirklich auszeichnet. Welche Rebsorte wird in der warmen Steilterrassen auch noch in 20 Jahren Ihren und meinen Anforderungen an einen herrlichen Wein genügen können? Ich habe mich viel mit den Rebsorten beschäftigt.
Vier Rebsorten sind neben vielen Anderen am häufigsten am Goldenem Wagen vertreten. Das sind, Weißburgunder, Riesling, Traminer und der Spätburgunder. Je steiler es wird, umso mehr Riesling und Traminer gibt es in die edelsten Weinterrassen. Die Rebsorte Traminer nimmt für uns in Radebeul einen ganz besonderen Platz ein, denn einst wurde garnicht weit entfernt in der damaligen Rebenversuchsstation auf der Hoflößnitz der Schlossbergtraminer auf den Weg gebracht. Und diesen für unsere Lagen geschaffenen Wein gibt es auch heute noch aus einigen seltenen Anlagen. Und weshalb der Traminer so ausnehmend gut gedeiht in Sachsen und besonders in unseren Terrassenanlagen, das begründet sich in den klimatischen Bedingungen, die wir weinbezogen unter „Cool Climate“ kennen.
Gewinnerverdächtig viele Sonnenstunden und gleichsam kühlende Luft zur Nacht schaffen das Klima, das uns die feinsten Weine mit dieser unverwechselbaren Typizität gedeihen lässt.

Es gab also viel zu besprechen und zu diskutieren, und – ich kürze es ab – der Traminer hat das Rennen vor dem Riesling gemacht. Wir haben uns für den Traminer entschieden. Einen Schlossberg-Traminer zu pflanzen, der schönste Aromen im Glas vereint und der durch seine dunklere Berrenschalenfarbe auch der Hitze im Weinberg standhält, das sind nur einige Gründe, weshalb die Entscheidung bei der ersten Abstimmung einstimmig fiel. Überzeugt hat außerdem unser 2015 Traminer den wir zu unserer Aust-Zeit mit den Mitarbeitern zusammen verkostet haben.

Das Thema „Cool Climate“ haben wir dann auch gleich aufgegriffen und endlich mal wieder einen großen Schneemann gebaut:

Wer das Gefühl nachempfinden möchte, welches wir bei unserer Entscheidungsfindung zum Traminer hin hatten , der kann unseren 2015 Traminer in unserem Onlineshop oder per Anruf bei uns im Weingut gern bestellen. Wir versenden ab 6 Flaschen- und wer bis kommenden Donnerstag Abend seine Weinauswahl bestellt, bekommt auf die darin bestellten Traminer-Flaschen 10% Preisnachlass.


Viele Grüße vom Weingut,
Karl Friedrich Aust